L’art pour l’Aar – Wer sind wir?

Ein verdienstvolles Engagement für die zeitgenössische Musik

 

Im Jahr 2002 haben sich eine Handvoll Berner Komponisten nach einem Konzert  zusammengefunden, um den Grundstein für „l’art pour l’Aar“ zu legen.  Gründe dafür gab und gibt es genug: Moderne Musik führt nach wie vor ein Schattendasein, und Berner Komponisten haben es besonders schwer, ihr musikalisches Schaffen hier in Bern vorzustellen. Die Aare mit ihrem fortwährenden Wechselspiel von Farbe und Dynamik war das Sinnbild bei der Namensgebung. Die Gründungsmitglieder  Jean-Luc Darbellay, Hans Eugen Frischknecht, Ursula Gut und Alfred Schweizer, alles Komponisten mit bernischen Wurzeln, waren sich wohl bewusst, dass für solche Pionierarbeit Kondition gefragt war, denn es heisst dabei vor allem, gegen den Strom zu schwimmen und mit unermüdlicher Entdeckungslust die vielfältigen Bewegungen des Grundstromes  auszuloten und dabei auch für unerwartete Quellgebiete neugierig zu sein.  Dies war von Anfang an ein wichtiger Grundsatz: was ein rechter Berner ist, lässt sich nicht von Ufern begrenzen. Ströme kennen keine Grenzsteine. So finden sich in den vielfältigen Programmen der vergangenen zehn Jahre auch zahlreiche Namen und Orte verschiedenster Nationalität. Um einige Länder zu nennen: aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Japan, England, Fär Oer  reisten Instrumentalisten oder Komponisten nach Bern, um sich mit der rührigen Berner Gruppe auszutauschen. Es versteht sich von selbst, dass  die Berner  ebenso gerne, und mit heimischer Musik im Gepäck, den umgekehrten Weg antraten. Eine besondere musikalisch-freundschaftliche Liaison pflegt „l’art pour l’Aar“ mit den französischen Kollegen von „la scène pour la Seine“, Paris. Erwähnt sei hier aber auch die Zusammenarbeit mit „musica aperta“, initiiert vom Komponisten Max E.Keller, Winterthur. Mehrmals jährlich vermischen sich west-und ostschweizerische Klänge entweder im Theater am Gleis, Winterthur oder in einem der verschiedenen Konzerträume in Bern.  Eine noch engere Verbundenheit  besteht, schon seit der Gründung von „l’art pour l’Aar“, mit der Musikszene der Stadt Biel. Zahlreiche Konzerte, unter anderem auch mit dem Bieler Sinfonie-Orchester, zeugen von der interessanten Zusammenarbeit an andern Ufern der Aare.

Musik im Dialog mit andern Künsten ist eine besondere Spezialität der Komponistengruppe. Erfolgreiche Anlässe im Alpinen Museum, in verschiedenen Galerien und in der Kunsthalle gehören ebenso in den Wirkungskreis wie das Wechselspiel mit der Sprachmusik, will heissen, mit der Literatur. Sogar einige Tiere des Tierparks Dählhölzli erhielten ein musikalisches Spiegelbild,  und zwar in einem Konzert mitten im Dählhölzliwald, zur  Freude auch der Tierparkbesucher.

 

Während  der zehn Jahre gab es  einige Wechsel im Team. Pierre-Alain Monot, Dirigent des Nouvel Ensemble Contemporain NEC , gesellte sich vorübergehend als zusätzlicher Wegbereiter dazu, während Alfred Schweizer sich aus zeitlichen Gründen vom Kollegium trennen musste. Neu sind die Flötisten und Komponisten Pierre-André Bovey und Markus Hofer an  den lebhaften Zusammenkünften des Organisationsteams anzutreffen.

 

Was wir uns wünschen: etwas mehr Neugierde und Offenheit für die musikalische Gegenwart, denn es wäre eine Freude, wenn jeweils  an der Abendkasse ein Gedränge herrschen würde!